Das Dambachtal wurde schon wiederholt von schweren Hochwasserkatastrophen heimgesucht. Am 11. Mal 1889 schwemmte ein großes Hochwasser ungeheure Massen von Holzkohle und Holz fort und zerstörte alle Brücken.

Am 3. August 1897 wurde die hölzerne Ennsbrücke weggerissen, am 13. September 1899 sowie am 25. Juni 1926 suchten schwere Unwetter mit vielen Vermurungen und großen Hangrutschungen das Tal heim.

Das Jahr 1959

Die folgenschwerste Flutkatastrophe ereignete sich jedoch im Jahre 1959. Damals, nach tagelangen ununterbrochenen Regenfällen, begannen ganze Häuser wegzurutschen und nahmen alles mit sich, was im Wege stand. Durch das große Hinterland schwoll der Dambach über drei Meter an, die Wassermassen rissen alle Brücken, einen Großteil der Dambach-Straße und das Transformationsgebäude der OKA mit sich.

Durch schwere Erdrutschungen wurden die Häuser der Familien Hauser (Bärengraben), Infanger und Stögmann zur Gänze unter den Erdmassen begraben und zerstört.

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Auch die Häuser Rohrwöger (Langensteiner), Stiegler und Hinterbichler wurden zum großen Teil verschoben. Der Schaden allein an öffentlichem Gut betrug damals ca. 22 Millionen Schilling. Eine derart zerstörte Heimat hatten die Talbewohner seit Menschengedenken nicht erlebt, und es erhob sich die Frage: Was soll in diesem zerstörten Tal geschehen?

Soll man die Bewohner "entsiedeln" oder das Tal wieder rekultivieren und alle Schäden beseitigen, damit den Bewohnern die Heimat erhalten bleibt?

Sofort nach der Katastrophe wurden von Bürgermeister Alfred Mayrhofer die zuständigen Politiker gerufen. Dies waren Innenminister Afritsch, Landwirtschaftsminister Hartmann, Landeshauptmann Gleißner mit Stellvertreter Blöchl, die Landesräte Demuth und Kolb, Bezirkshauptmann Grabner u. v. a.

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Dieses Gremium verantwortlicher Herren entschied: Hier muss geholfen werden, wenn auch unter schweren Opfern der Gemeinde, des Landes und des Bundes, um ihre Heimat zu erhalten!

 

In gemeinsamer jahrelanger Arbeit wurden über 300 Hangrutschungen beseitigt, die Bachufer verbaut, die Straße großteils neu angelegt, die Stromversorgung instandgesetzt. Jeder der Einwohner leistete seinen Beitrag, um die Heimat wieder lebenswert zu gestalten, und alle wollten in Dambach bleiben.

 

Alle Dambacher waren voll Dankbarkeit, dass jedem seine Heimat erhalten blieb, ja sogar, dass diese heute schöner und lebenswerter als früher geworden ist.

 


Dieses gemeinsame Denken brachte uns auch die Idee, zum Zeichen des Dankes für die gedeihliche Entwicklung des Tales auf dem Schwarzberg ein Gedenkkreuz zu errichten. Feuerwehr, Musikverein und Sportverein verwirklichten in gemeinsamem Bemühen die Idee. Und so wurde am 3. September 1979, zwanzig Jahre nach der Flutkatastrophe, das heute sehr bekannte "Schwarzberg-Kreuz" geweiht, auf dessen Betonsockel sich eine Kupferplatte mit folgender Inschrift befindet:

 

"Dem Herrgott Dank fürs Dambachtal, verkünds dies Kreuz hin überall!"

 

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An jedem Jahrestag findet seither eine Gedenkmesse zum Zeichen des Dankes für die gedeihliche Entwicklung des Tales auf dem Schwarzberg mit dem anschließenden "Schwarzbergfest" statt, das von den drei Vereinen gemeinsam veranstaltet und von unzähligen naturverbundenen Menschen aus der Umgebung besucht wird.

 

Das Erleben der eigenen Not war für die Dambacher Bevölkerung auch der Anlass, anderen zu helfen. Sie unterstützte die bei der Umweltkatastrophe des Jahres 1966 schwer in Mitleidenschaft gezogene Stadtrandgemeinde Gainberg bei Lienz/Osttirol spontan mit einem ansehnlichen Geldbetrag und daraus entwickelte sich eine tragfähige Dorffreundschaft, die sich bis zum heutigen Tag bewährt.